Northern Territory

Wie der Name schon sagt, liegt das Northern Territory in Australiens Norden. Das Territorium grenzt an die Timorsee und reicht bis weit hinein ins rote Herz des australischen Kontinents. Es beheimatet sowohl karge Wüstenregionen als auch tropisch-grüne Landschaften. Unzählige Vögel nennen das Northern Territory ihr Zuhause. Das Städtchen Darwin ist ein geeigneter Ausgangspunkt für Badespaß in der Natur. Felspools uns Wasserfälle erwarten Sie im Kakadu und im Litchfield Nationalpark. Aber aufgepasst: Halten Sie sich immer an die Regeln! Denn das Northern Territory ist auch bekannt für seine unzähligen Krokodile. Malerische und raue Schluchten finden Sie in den Katherine Gorges und im Kings Canyon Nationalpark. Und den klaren Sternenhimmel können Sie in Alice Springs und am Uluru bestaunen, während Sie den australischen Traumzeitlegenden der einheimischen Aboriginies lauschen. Zum Sonnenauf- und Sonnenuntergang tauchen die Kata Tjuta Felsdome in orange-rotes Licht. Ob mit dem Allradwagen oder nicht, das Northern Territory wird Sie aufgrund seiner wilden Schönheit in den Bann ziehen. Beste Reisezeit ist übrigens die Trockenzeit (der europäische Sommer), auch wenn dann die Nächte in der Wüste kalt werden.

Darwin

Darwin ist die nördlichste Stadt Australiens. Sie liegt näher an Jakarta als der nächstgelegenen australischen Großstadt. Der ehemalige, entlegene Außenposten wurde auf einer in den Darwin Harbour hineinragenden Halbinsel errichtet und ist somit von drei Seiten vom Meer eingeschlossen. Darwin gilt als Tor für Ausflüge ins Top End und ist an die Bahnlinie des australischen Nostalgiezuges The Ghan angeschlossen, der Darwin mit Alice Springs und Darwin verbindet. Darwin ist eine äußerst lebensfrohe Stadt. An der Mitchell Street kann man jeden Abend ausgehen, ein Bier trinken, das Nachtleben auskosten und sich unter Unheimische und Besucher mischen. Eingekauft werden kann in der Smith Street, die in eine Fußgängerbrücke zur Waterfront mündet. An der Waterfront gibt es jede Menge Freizeitspaß mit Wellenbad, viel Grünfläche und Restaurants. Noch weiter ins Meer ragt die historische Stokes Hill Wharf. Kommen Sie am frühen Abend, genießen Sie den Sonnenuntergang und urigen Fischercharme und versäumen Sie es nicht, frische Meeresfrüchte oder Fish and Chips zu verkosten. Der Bicentennial Park ist eine Parkanlage, die sich entlang der Küste erstreckt und zahlreiche Vögel beheimatet. Am Rande des Parks liegt direkt am Darwin Harbour das legendäre Deckchair Cinema, ein Freiluftkino unter dem Sternenhimmel der Tropen. Nicht weit vom Park liegt auch die Crocosaurus Cove. Hier taucht man im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt der faszinierenden, etwas beängstigenden Krokodile ein. Im sogenannten Cage of Death schwimmt man geschützt hinter Plexiglas mit riesigen Salzwasserkrokodilen. Eine weitere Top-Sehenswürdigkeit Darwins ist der Mindil Beach Sunset Market. Der Mindil Beach liegt an der Timorsee und ist nur wenige Fahrminuten vom Stadtzentrum entfernt. Er findet in der Trockenzeit jeden Donnerstag und Samstag statt und verspricht neben herrlichen Sonnenuntergängen leckeres Street Food und lokales Kunsthandwerk. Auch die Einheimischen treffen sich hier zum Plausch mit Freunden. Es ist eine bunte, vibrierende Mischung, die jeder Darwin-Besucher erlebt haben sollte, um das Lebensgefühl der tropischen Stadt noch besser zu verstehen.

Litchfield Nationalpark

Nur 90 Fahrminuten von Darwin entfernt befindet sich der Litchfield Nationalpark mit seinen idyllischen Wasserfällen und fast unzähligen Badestellen. Bis zu 100 Jahre alte Termitenhügel ragen teilweise mehrere Meter in die Höhe. Wanderungen durch den immergrünen Regenwald bringen Sie zu den Florence Falls oder dem Buley Rockhole. Mit dem Geländewagen und zu Fuß können Sie zusätzlich die Lost City und die Sandy Creek Falls erreichen. An all diesen Orten bis auf Lost City erwartet Sie eine erfrischende Abkühlung. Wer die verlorene Stadt des Litchfield Nationalparks, die Lost City, mit ihren Felsformationen, die aussehen wie die Ruinen einer längst verlassenen Siedlung, entdecken möchte, dem sei empfohlen vorab zu prüfen, ob der Vermieter die Anfahrt überhaupt zulässt. Das beliebteste Fotomotiv des Parks sind die Wangi Falls. Die Wasserfälle plätschern malerisch über Sandsteinklippen. An den Tolmer Falls gibt es eine schöne Aussichtsplattform, um die überwiegend grüne Landschaft aufzusaugen. Von Darwin aus werden Tagesausflüge in den Litchfield Nationalpark angeboten, alternativ kann man selbst fahren oder die Landschaft gar vom Hubschrauber aus der Luft bestaunen. Bestenfalls besuchen Sie die natürlichen Felspools und Wasserlöcher des Litchfield Nationalparks unter der Woche, wenn es ruhiger ist. Denn am Wochenende tummeln sich auch viele Einheimische zum Baden, Grillen und Campen im Park.

Kakadu Nationalpark

Der riesige Kakadu Nationalpark ist das Highlight des Top End. Er erstreckt sich über eine fast 20.000 Quadratkilometer große Fläche und ist damit fast so groß wie das gesamte Bundesland Hessen. Kakadu ist nicht gleichbedeutend mit dem Vogel Kakadu, auch wenn im Kakadu Nationalpark mehrere Kakaduarten leben, darunter der Rosakakadu und der Nacktaugenkakadu. Die hiesigen Aborginies gehören dem Stamm der Gagudju an und vermutlich ist der Name Kakadu durch falsches Nachsprechen des ähnliches Wortes Gagudju entstanden. Im Nationalpark gibt es einige Zeugnisse der frühen Aboriginie-Kultur in Form von sehr gut erhaltenen, interessanten Felsmalereien. Vier Flusssysteme durchkreuzen den Kakadu Nationalpark, der vom Meer bis zum Arnhemland-Plateau reicht. Die landschaftliche Vielfalt beheimatet einen großen Artenreichtum. Auf Bootsausflügen - sei es auf dem Yellow Water Billabong oder dem Corroboree Billabong - sieht man Wasserlilien und Seerosen, Krokodile sowie unzählige Vögel vom federleichten Jacana bis hin zum Schlangenhalsvogel. Bunte Papageien und Eisvögel, aber auch Ibisse und Störche sowie Schmetterlinge, Fledermäuse, Schildkröten, Wallabies und Termiten bevölkern den Park. Ein großartiges Erlebnis im Kakadu Nationalpark ist das Besichtigen der uralten Felsmalereien am Nourlangie und am Ubirr Rock, wobei gerade die Hauptgalerie des Ubirr Rock mit vielen, verschiedenfarbigen Tiermalereien verzaubert. Fantastische, weite Ausblicke garantieren der Ubirr Rock und der Nawurlandja Lookout. Das kühle Nass kann man an den Gunlom Falls und am Maguk Billabong beim Baden genießen. Wunderschöne Wanderungen führen durch die Koolpin Gorge (Jarrangbarnmi) und durch die Mamukala Wetlands. Das kleine Paradies der Koolpin Gorge erreicht man nur mit einem Allradwagen und benötigt vorab eine Genehmigung. Bei den Mamukala Wetlands ist insbesondere der Gesang der Vögel erwähnenswert. Hier tummeln sich mehrere hundert Arten von Vögeln. In Jabiru und Cooinda gibt es zwei informative Besucherzentren zu den Themen Natur und Kultur des Kakadu Nationalparks.

Arnhemland

Das mystische, ursprüngliche Arnhemland ist ein Gebiet so groß wie manch ein europäisches Land, das seit den 1970er Jahren Eigentum der Aboriginies ist. Dort leben die australischen Ureinwohner noch immer in Einklang mit der Natur und ihren Traditionen. Aus diesem Grund wird auch eine Erlaubnis vorab benötigt, um das Arnhemland betreten zu dürfen. Das abgelegene Stück Land ist weitgehend unberührt, nur ein kleines Gebiet ist touristisch in geringem Maße erschlossen. Und so ist es auch nach wie vor ein Geheimtipp, ins Arnhemland zu reisen - sei es im Rahmen eines Tagesausflugs oder einer mehrtägigen, geführten Tour. Ab Jabiru gibt es ganztägige Ausflüge zum Injalak Hill bei Gunbalanya (Oenpelli). Mit einem Aboriginie-Guide des Stammes der Yolngu wandern Sie dann bergauf zu imposanten Felsen, die vielfarbige, antike Malereien der Aboriginies zeigen. Sie lernen Grundlegendes über die Kultur und den Glauben der Aboriginies. Im Injalak Arts & Crafts Centre kann man den Künstlern bei ihrer Arbeit im Freien zusehen und auch Souvenirs erstehen. Wenn man tiefer eintauchen möchte in das entlegene Arnhemland, dann sollte man an einer Mehrtagestour teilnehmen bzw. einen Aufenthalt in einer Safari Lodge buchen. So kann man beispielsweise bis auf die Cobourg Halbinsel an der Arafura-See reisen und die einmalige Landschaft mit ihrer artenreichen Unterwasserwelt beim Angeln kennenlernen, während man naturnah in Safarizelten übernachtet und die klaren Sternennächte am Lagerfeuer genießt. In der Davidson's Arnhemland Safari Lodge übernachten Sie ebenfalls fernab jeglicher Zivilisation. Die Felsmalereien der bedeutenden Kultstätte am Mount Borradaile in der Umgebung der Lodge übertreffen in ihrer Dimension und in ihrem Alter sogar die am Injalak Hill. Bereits vor 50.000 Jahren lebten Aboriginies hier in Höhlen und Tälern. Die Landschaft ist geprägt von Feuchtgebieten wie Sümpfen, Überschwemmungsgebieten und Wasserlöchern sowie Monsunregenwald und bietet dadurch eine immense Artenvielfalt.

Katherine Gorges - Nitmiluk Nationalpark

Katherine Gorge per Kajak erkunden
Katherine Gorge

Die Höhepunkte des touristischen Dreiecks im Top End werden komplettiert durch den Nitmiluk Nationalpark, noch immer weitaus bekannter als Katherine Gorges Nationalpark. 300 km südlich von Darwin hat der Katherine River das imposante Schluchtensystem in den Sandstein des Arnhemland-Plateaus hineingegraben. Während der Regenzeit werden die Schluchten geflutet, eine Besichtigung während der Trockenzeit ist daher etwas einfacher. Es gibt Bootsfahrten, Kajakausflüge oder Hubschrauberrundflüge im Angebot. Auf Spaziergängen und Wanderungen kommt man zu imposanten Aussichtspunkten oberhalb der Schluchten oder zu uralten Aboriginie-Felsmalereien. Die beeindruckendste Schlucht ist wohl die zweite mit ihren bis zu 70 m hohen Steilwänden und zahlreichen Wasserfällen. Die Schönheit der Natur aber machen die Unterschiede aus... flache Sandbänke wechseln sich ab mit rot-braunen Felsblöcken, saftig-grünen Bäumen und steilen, orange-schwarzen Sandsteinwänden. In den Bäumen kann man Gelbhaubenkakadus und Rotflügelsittiche finden, auch Fischadler fliegen durch die Lüfte. In den Katherine Gorges gibt es Süßwasserkrokodile. Mitunter zieht es auch das ein oder andere Salzwasserkrokodil in der Regenzeit in das Schluchtensystem. Die Ranger aber sind auf der Hut und kontrollieren sehr regelmäßig, ob eines der gefährlichen Salzwasserkrokodile anwesend ist.

Explorer's Way

Auf dem Explorer's Way folgen Sie den Spuren der ersten Entdecker. Im 19. Jahrhundert durchquerte der Forscher McDouall Stuart den australischen Kontinent von Nord nach Süd. Als Australienreisender können Sie die Strecke nachfahren, Sie führt entlang des Stuart Highway. Fast parallel verläuft die Bahnstrecke des berühmten australischen Zuges The Ghan. Innerhalb des Northern Territory geht die Reise entlang des Explorer's Way mitten durch das rote Herz des Kontinents hinein ins Outback. Ein Abstecher bringt Sie zum berühmten Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (den Olgas). Direkt an der Route gelegen ist das Outback-Städtchen Alice Springs, ein geeigneter Ausgangspunkt um die rote Wüste zu erkunden. Hier kann man auch an einer Ballonfahrt teilnehmen und die Stille des Outback aus der Luft auf sich wirken lassen. Bei Alice Springs könnte man auf den gefürchteten Tanami Track abbiegen, eine Allradpiste, die auch von Road Trains stark frequentiert wird. Nächster Höhepunkt entlang des Explorer's Way sind die Devils Marbles (Karlu Karlu) bei Tennant Creek. Von den Aboriginies als heilige Stätte verehrt liegen die sogenannten Murmeln des Teufels verstreut im Outback und prägen das Landschaftsbild rund um den Außenposten Tennant Creek. Bei Mataranka liegen heiße Quellen und die Abzweigung zum Savannah Way Richtung Osten. Unbedingt stoppen sollten Sie in Katherine oder besser gesagt im Katherine Gorges Nationalpark (Nitmiluk), einem wunderschönen Schluchtensystem. Entlang der Route kann man Umwege über den Kakadu Nationalpark mit seiner Aboriginie-Kultur und zum Litchfield Nationalpark mit seinen Wasserfällen und Felsenpools machen, bevor die epische Reise im etwas verrückten Städtchen Darwin endet.

Savannah Way

Der Savannah Way startet in Broome in Westaustralien und endet in Cairns in Queensland. Somit verläuft er quer durch das Northern Territory und verbindet zwei Ozeane. Auf dem Weg sehen Sie das ursprüngliche Australien, viele Schluchten und wunderbare Nationalparks, darunter im Northern Territory die wenig bekannten Limmen, Elsey, Gregory und Keep River Nationalparks. Von Queensland kommend ist mit einem Allradwagen und ausreichend Treibstoff eine Durchquerung des Limmen Nationalparks möglich. Neben fotogenen Sandsteinformationen bietet der Park Natur pur zum Angeln, Campen, Wandern und Vögel beobachten. An den Limmen Nationalpark grenzt die riesige über 400.000 Hektar große Rinderfarm Lorella Springs an, die sich bis zur Küste erstreckt und ein Traum für Allradfahrer ist. In den heißen Quellen des Elsey Nationalparks bei Mataranka erwartet Reisende ein angenehmes Bad in glasklarem Wasser. Nächster lohnenswerter Abstecher ist der bekannte Katherine Gorges Nationalpark (Nitmiluk), bevor die Reise entlang des Highway Richtung Westen weitergeht. Bald ist der Gregory Nationalpark (Judbarra) erreicht, für den Affenbrotbäume und anspruchsvolle Allradpisten charakteristisch sind. Hier erkunden Sie menschenleeres Outback mit zerklüfteten Schluchten, Aboriginie-Felsmalereien, Schwemmland und Palmen. Unmittelbar vor der Grenze zu Westaustralien liegt mit dem Keep River Nationalpark ein absoluter Geheimtipp. Auf einfachen Wanderungen erreicht man Sandsteinformationen ähnlich denen in den Bungle Bungles (Purnululu Nationalpark). Außerdem gibt es eine reiche Vogelwelt, Aboriginie-Kultur, Palmen und Affenbrotbäume zu sehen. Da die Keep River Access Road unbefestigt ist, benötigen Sie für einen Besuch einen Geländewagen.

Tanami Track

Quer durch die Tanami Wüste führt der Tanami Track auf einer Länge von mehr als 1.000 km. Er dient als Abkürzung zwischen den Sehenswürdigkeiten im Roten Zentrum und der westaustralischen Kimberley Region mit der Gibb River Road und den Bungle Bungles (Purnululu Nationalpark). Die Durchquerung der Tanami Wüste ist eine staubige Angelegenheit und auf einer Länge von sage und schreibe 600 km gibt es keine Tankstelle. Jeder Geländewagenfahrer sollte also gut vorbereitet sein und ausreichend Treibstoff mitführen. Über weite Teile ist der Tanami Track eine raue, unbefestigte Allradpiste. Benutzt wird die Strecke auch von langen, schweren Road Trains, die Güter durch Australien transportieren, was die Tanami Road zu einer gefürchteten Strecke machen kann. In den Goldminen The Granites und Tanami wird heute noch Gold abgebaut. Die Fahrt durch die manchmal grüne Wüste mit Spinifex-Gras ist weitgehend eintönig, wird aber von Termitenhügeln, Eukalyptusbäumen und Granitfelsen unterbrochen. Bei den Mount Doreen Ruins handelt es sich um die Überreste einer ehemaligen Rinderfarm. Hier kann man vor allem verrostete Fahrzeug- und Maschinenreste sehen. Es fühlt sich an wie in einer Geisterstadt. Der einzige wirkliche Höhepunkt des Tanami Track befindet sich in Westaustralien: der Wolfe Creek Meteorite Crater.

Alice Springs

Alice Springs liegt im Herzen Australiens. Inmitten des Roten Zentrums bietet Alice Springs genau das, was man sich von einer Outback-Stadt erhofft. Rings herum liegt rote Erde, was man schon bei der Anreise sieht - sei es aus der Luft oder über Land auf dem Stuart Highway oder mit dem legendären Zug The Ghan. In Alice Springs sollten Sie sich unbedingt den Desert Park ansehen. Er ist voller Wüstenleben und Sie lernen dort mehr über die australische Tierwelt und über Bräuche und überlebenswichtige Techniken der Aboriginies. Im Araluen Arts Centre können Sie alte und neue Kunstwerke der Aboriginies, darunter die von Albert Namatjira, bewundern. Bei den immensen Entfernungen im Landesinneren Australiens zählen sowohl der Royal Flying Doctor Service als auch die School of the Air zu den wichtigsten Einrichtungen, ohne die das Leben im Outback gar nicht möglich wäre. Beide Einrichtungen bieten ein Besucherzentrum in Alice Springs. Eine überwältigende Aussicht hat man gerade auch zum Sonnenuntergang vom Anzac Hill.

MacDonnell Ranges

Die MacDonnell Ranges sind eine bis zu 1.500 m hohe Gebirgskette im Roten Zentrum Australiens, die sich sowohl westlich als auch östlich der Wüstenstadt Alice Springs erstreckt. Zwischen den Bergen aus rotem Sandstein gibt es Lücken und Schluchten mit Wasserlöchern und grünen Oasen. Die bekannteren West MacDonnell Ranges beschreiben wir im nachfolgenden Abschnitt Mereenie Loop. Die seltener bereisten East MacDonnell Ranges sind zum Teil nur mit geländegängigem Allradwagen erreichbar. Die Fahrt zum Emily & Jessie Gap Nature Reserve, zum Corroboree Rock und zur Trephina Gorge ist jedoch asphaltiert. Diese heiligen Stätten der Aboriginies zeigen Felsmalereien und eine schöne Tierwelt bzw. eine geologisch-interessante, 800 Millionen Jahre alte Felswand. Weißrindige Ghost gums, Wasserlöcher voller Leben, Wallabies und elegant-wirkende Ringsittiche finden Sie in der landschaftlich reizvollen Trephina Gorge. Auf einer Wanderung erreicht man das Jack Hayes Rockhole, wo Keilschwanzadler kreisen. Allradfahrern vorbehalten sind die N'Dhala Gorge, Arltunga und Ruby Gap. Verwitterte, versteckte Petroglyphen können Sie in der N'Dhala Gorge finden. Arltunga war ein Goldgräberstädtchen, das zur Geisterstadt wurde. Das urig-schöne Ruby Gap Nature Reserve ist ein kaum zugängliches Stück Wildnis Zentralaustraliens. Ende des 19. Jahrhunderts kam es hier zu einem kurzen Rubinrausch. Doch dann stellte man fest, dass die Rubine keine waren, und der Rausch war vorüber.

Mereenie Loop

Die nach wie vor noch nicht komplett asphaltierte Mereenie Loop Road ist Teil des Larapinta Drive, einer schönen Alternative zur Fahrt auf dem Highway von Alice Springs nach Ayers Rock. Auf der malerischen Route fahren Sie durch die West MacDonnell Ranges zum Kings Canyon. Simpsons Gap im West MacDonnell Ranges Nationalpark ist eine rote Felsenschlucht mit kleinem See. Der Ghost Gum Walk führt an Bäumen mit weißem Stamm, den sogenannten Ghost Gums, und Schlangenspuren vorbei zum Simpsons Gap. Standley Chasm ist so schmal, dass nur die Strahlen der Mittagssonne den Boden der engen Schlucht erreichen. Der Mount Sonder bei Glen Helen zeigt je nach Tageszeit und Sonnenstand unterschiedliche Färbungen. In der Glen Helen Gorge mit ihren orange-braunen Sandsteinwänden liegt das bemerkenswerte Finke River Wasserloch, das vielen Fischen Schutz bietet. Während der Trockenzeit ist der Finke River kein durchgängiger Fluss, er trocknet immer wieder aus. Die Ormiston Gorge eignet sich für ein kühles Bad. Wer statt des Weges via Glen Helen die Strecke über Hermannsburg wählt, kommt mehr oder weniger am Palm Valley vorbei. Es liegt im Finke Gorge Nationalpark und gleicht einer Wüstenoase mit tausenden von Palmen. Gosse Bluff ist der Einschlagkrater eines riesigen Kometen. Mitten durch das Outback geht es dann auf der kurvenreichen, roten Sandpiste der Mereenie Loop. Da sie durch Aboriginie-Stammesgebiet führt, wird vorab ein Permit benötigt. Am Straßenrand sind häufig australische Wildpferde, sogenannte Brumbys, zu sehen.

Kings Canyon

Im Watarrka Nationalpark, der über den Lasseter Highway in 4 Stunden ab Ayers Rock erreicht werden kann, liegt der imposante Kings Canyon. Obwohl der Kings Creek nicht ganzjährig Wasser führt, liegt am Fuße der Canyonwände versteckt eine kleine Oase mit schattigem Billabong, Grünpflanzen und Mikroklima, der sogenannte Garden of Eden. Am Kings Creek wachsen Farne und Eukalpyten dank des Schattens, den die Felswände auf das Tal werfen. Bäume und Pflanzen bilden einen schönen Kontrast zu den orange-rot-braunen Wänden des Canyon. Viele Aussichtspunkte erwarten Wanderer am Rim Walk, der nach einem steilen Aufstieg am Canyonrand entlangführt.

Uluru - Ayers Rock

350 m erhebt sich der Monolith des Uluru über der roten Halbwüste des Outback. Er ist wahrscheinlich das bekannteste Wahrzeichen Australiens. Dem Aboriginie-Stamm der Anangu ist der Inselberg heilig und daher ist die Besteigung inzwischen auch verboten. Umrunden Sie stattdessen den Ayers Rock auf einem ebenerdigen Wanderweg! So lernen Sie sowohl den Felsen als auch Flora und Fauna der Umgebung am besten kennen. Felsmalereien, Aboriginie-Geschichten, Wasserlöcher mit Singvögeln, Wallabies, Höhlen und Felsspalten erwarten Sie. Unbedingt gesehen haben sollten Sie den Uluru auch zum Sonnenauf- oder -untergang, wenn er sich - je nach Bewölkungsgrad - orange-braun bis kupferrot färbt. Das Örtchen Ayers Rock (Yulara) ist eine Touristensiedlung mit Campingplatz und Hotels verschiedener Kategorien sowie Besucherzentrum, Shops und Restaurants. Inzwischen wird der Flughafen Ayers Rock von fast allen Metropolen Australiens direkt angeflogen. Planen Sie mindestens zwei Nächte am Uluru! Besuchermagneten sind auch das Field of Lights und das Besucherzentrum am Ayers Rock. Im preisgekrönten Uluru Kata Tjuta Cultural Centre liest man über die Schöpfungsgeschichte der Anangu-Aboriginies und kann an Dot Painting Workshops teilnehmen. Das Field of Lights ist eine beeindruckende Lichtinstallation aus 50.000 bunten Lichtern, das von Spazierwegen durchzogen ist. Mit Einbruch der Dunkelheit fangen die solarbetriebenen Lichter an zu leuchten. Ayers Rock ist außerdem auch der Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Olgas (Kata Tjuta).

Kata Tjuta - Olgas

Die Kata Tjuta Berggruppe liegt 50 km von Ayers Rock entfernt und besteht aus über 30 Felsenkuppeln im charakteristischen Orange-Rot des Outback. Der höchste Felsendom ist der Mount Olga, der 546 m über die Umgebung hinausragt und somit sogar den Uluru an Höhe übertrifft. Verschiedene Wanderungen und Aussichtspunkte zeigen die beeindruckende Landschaft, darunter der kurze Walpa Gorge Walk und das Valley of the Winds, für welches ein halber Tag eingeplant werden sollte. Die frühen Morgenstunden eignen sich nicht nur wegen der geringeren Hitze für diese Wanderung, sondern auch weil die Tiere aktiver sind. Sonnenauf- und -untergänge stehen denen am Uluru übrigens in nichts nach. Auch aus der Luft bieten die Felsdome der Olgas einen besonderen Anblick, es werden Helikopterflüge angeboten.

Simpson Desert

Die zum Großteil im Northern Territory gelegene Simpson Wüste wird bislang nur von wenigen Reisenden erkundet. Ein Geländewagen und entsprechende Fahrkenntnis sind nötig, um Spaß am Bereisen dieser roten Sandwüste mit ihren Dünen und anspruchsvollen Wüstenpfaden zu finden. Das Symbol der Simpson Wüste ist die auffällige Sandsteinformation Chambers Pillar, die bereits den ersten Siedlern als Orientierungshilfe diente. Eine ähnliche Farbgebung weist das Rainbow Valley in den James Ranges unweit des Stuart Highway auf, während die Basis cremeweiß erscheint, ragen die Spitzen in orange bis rostrot in den blauen Himmel. Für das ultimative Fotomotiv sorgt ein kleiner Salzsee. Auch sehenswert sind die Ewaninga Rock Carvings. Die Petroglyphen und Felszeichnungen wurden schon in der Frühzeit vom Aboriginie-Stamm der Arrernte in den weichen Sandstein geritzt. Entlang der French Line kann die Simpson Wüste auf einer Sandpiste durchquert werden. Unter Abenteurern zählt sie zu den absoluten Traumrouten. Mehrere hundert, hohe Dünen müssen hierbei erklommen werden.