Uluru - das rote Herz Australiens
Geschrieben am: 18. Mai 2023
- Sails in the Desert, Ayers Rock Resort
- Uluru Kata Tjuta Nationalpark
- Sonnenuntergang am Ayers Rock/Uluru
- Rundflug Ayers Rock & Field of Lights
- Kata Tjuta, die Olgas - mit dem Valley of the Winds
- Kings Creek Station
- Kings Canyon Resort alias Discovery Park & die neuen Light Towers
- Nationalparkpass des Northern Territory
- Kings Canyon Rim Walk
- Piste Mereenie Loop
- Glen Helen
- West MacDonnell Ranges
- Alice Springs
- Am Flughafen von Alice Springs
- Mein Fazit
Das rote Zentrum empfängt mich grün wie niemals zuvor. Eigentlich könnte ich diesen Reisebericht auch Uluru – das grüne Herz Australiens nennen. Nach ungewöhnlich regenreichen Monaten wächst Gras auf dem roten Boden, ergrünen Sträucher und erblühen feine Blumen. Das rote, karge Outback ist überzogen von einem grünen Teppich.
Sails in the Desert, Ayers Rock Resort
Bald habe ich es zum Ayers Rock geschafft. Der Lasseter Highway ist erstaunlich schmal und erfordert einiges an Konzentration. Ich erblicke den Mount Connor, den einige Reisende fälschlicherweise für den Uluru halten. Nun ist es noch ca. 1 Stunde bis zum Ziel.
Das Ayers Rock Resort besteht aus einem Campingplatz sowie fünf Hotels unterschiedlicher Kategorien, in denen jährlich 250.000 Gäste unterkommen. Die Hotelstadt bietet Souvenirgeschäfte mit u.a. Aborigine-Gemälden, einen Supermarkt und einige wenige Restaurants. Das Outback Pioneer ist ca. 15 Gehminuten entfernt. Näher an der Plaza liegen das Lost Camel, die Emu Apartments, das Sails in the Desert und das Desert Gardens.
Das Sails in the Desert ist großzügig angelegt und mit Pool ausgestattet. Eingangsbereich und Restaurant sind modern, während die Zimmer der Anlage in alten, wenig anmutenden Gebäuden untergebracht sind. Das Frühstück empfinde ich als äußerst lecker. Die Auswahl ist groß, das Frühstück hier hat aber auch seinen Preis.
Uluru Kata Tjuta Nationalpark
Der rote Riesenfelsen Ayers Rock im Uluru Kata Tjuta Nationalpark (für den eine stattliche Eintrittsgebühr von AUD 38 pro Person für 3 Tage fällig wird - Stand: April 2023) empfängt mich auch dieses Mal wieder in seiner ganzen Pracht. Ich mache den Base Walk zwar nicht komplett, besuche aber den Mala Walk und das Mutitjulu Waterhole. Am Mala Walk begann früher der Aufstieg auf den Uluru, der 2019 endgültig verboten wurde. Wie ruhig sich mir die Kantju Gorge am Ende des Mala Walk präsentiert (ich bin minutenlang allein), empfinde ich als etwas ganz Besonderes. Das macht die Magie des Uluru aus!
Im Visitor Centre gibt es eine kleine Ausstellung zur Kultur und dem Glauben der Aborigines. Man kann beim Dot Painting zusehen und auch Fahrräder ausleihen, mit denen man um den Ayers Rock herumfahren kann alternativ zur Wanderung (Base Walk).
Sonnenuntergang am Ayers Rock/Uluru
Besonders beliebt sind Sonnenuntergänge am Uluru. Ein ca. 1 km langer Parkplatz bietet den Schaulustigen wie auch mir zahlreiche Parkmöglichkeiten. Zum Höhepunkt des Sonnenuntergangs sind fast alle Parkplätze belegt. Viele Besucher packen Campingstühle aus und genießen bei einem Glas Sekt oder einem Bier das Naturschauspiel. Ich halte meine Kamera parat...
Für den Sonnenaufgang bin ich persönlich zu müde. Für die Anfahrt muss man 30 Minuten einplanen. Man fährt um den Ayers Rock herum zu einer großen Plattform, die über wenige Stufen zu Fuß erreicht wird.
Rundflug Ayers Rock & Field of Lights
Mein absolutes Highlight ist ein Rundflug im Kleinflugzeug über den Ayers Rock und zu den Olgas. Die Sicht aus der Vogelperspektive ist äußerst beeindruckend und erlaubt eine bessere Wahrnehmung der Dimensionen. Ich sehe auch von grünen Sträuchern bewachsene rote Sanddünen, den kleinen Aborigine-Ort Yulara, das Luxusresort Longitude 131°. Am faszinierendsten sind die Felsendome der Olgas (Kata Tjuta) und der Uluru selbst. Wow!
Außerdem besuche ich das Field of Lights. Dazu werde ich mit einem großen Bus und vielen anderen Gästen abgeholt und zum ca. 15 min entfernten Gelände gebracht. Auf einer großen Fläche erstreckt sich eine Lichtinstallation aus einer Art Leuchtfäden und Glühbirnen - solarbetrieben. 2018 wurde das Field of Light des Künstlers Bruce Munro erstmals installiert und war für eine Dauer von 6 Monaten geplant. Seitdem erfreut es sich größter Beliebtheit und wurde auf unbestimmte Zeit verlängert. Wer es etwas feudaler haben möchte, kann ein Abendessen in exklusiver Lage dazu buchen. Ich gehe mit vielen anderen entlang der Wege durch die Lichtinstallation hindurch.
Kata Tjuta, die Olgas - mit dem Valley of the Winds
Innerhalb des Uluru Kata Tjuta Nationalparks, dessen Zugang durch eine Schranke begrenzt ist, liegt nicht nur der Uluru (Ayers Rock), sondern auch Kata Tjuta (die Olgas). Heute Vormittag mache ich mich auf den Weg dorthin. Ca. 50 Minuten dauert die Anfahrt. Auf meinem Programm steht die ca. 7,5 km lange Wanderung durch das Valley of the Winds, die ich nur jedem empfehlen kann, der gut zu Fuß ist und einige Höhenmeter nicht scheut.
Auf dem Rundweg gibt es die Möglichkeit, Wasser nachzufüllen. Denn es kann extrem heiß werden zwischen den Felswänden. An Tagen mit zu großer Hitze wird der Wanderweg um 11.00 Uhr von der Nationalparkbehörde geschlossen. Mir gefällt der Rundweg gut. Bilder mache ich nur zum Teil. Denn Fotografieren ist auf einem größeren Abschnitt des Wanderwegs nicht erlaubt, da es sich um eine heilige Stätte der hiesigen Anangu Aborigines handelt.
Wem diese Wanderung zu lange oder zu anstrengend erscheint, kann auf die kürzere Wanderung in die Walpa Gorge ausweichen. Auch eine Plattform zur Beobachtung des Sonnenaufgangs gibt es an den Olgas.
Kings Creek Station
Die Weiterreise führte mich zum Kings Canyon. Ein Stopp, der sich auf der langen Fahrt lohnt, ist kurz vor meinem Ziel die Kings Creek Station – bekannt für ihre Camel Burger. Ja, es handelt sich um Kamelfleisch-Burger! Den musste ich probieren.
Vor Ort werden ca. 2 x am Tag gratis Kamelfütterungen angeboten. Auf dem Gelände der Kings Creek Station gibt es Übernachtungsmöglichkeiten. Die Gegend ist aber auch bekannt für ihre vielen wilden Kamele. Vorsichtiges Fahren ist am heutigen Tag besonders wichtig.
Kings Canyon Resort alias Discovery Park & die neuen Light Towers
Ich übernachte im Kings Canyon Resort, dem Discovery Park Kings Canyon. Alle Zimmer wurden frisch renoviert. Wer naturnäher übernachten will, findet inzwischen auch Glamping-Zelte vor. Das Resort bietet selbstverständlich auch Stellplätze für Wohnmobile und ein großzügig angelegtes Restaurant. Außerdem gibt es eine Tankstelle und einen kleinen Supermarkt.
Auch der Discovery Park Kings Canyon bietet nun neu eine Lichtinstallation an. Im Eintrittspreis enthalten ist der Zugang auf eine Aussichtsplattform sowie Drinks und Canapés. Mit Einbruch der Dunkelheit erhält man in einer kleinen Gruppe den exklusiven Zutritt zu den Light Towers. Ich gehe unmittelbar um die Flaschentürme herum und schieße ein paar Fotos.
Nationalparkpass des Northern Territory
Ganz neu hat das Northern Territory einen Nationalparkpass eingeführt. Diesen kann man als Tagespass für den Kings Canyon erwerben oder – ich entscheide mich für den 2-Wochen-Pass, weil ich auch noch den West MacDonnell Nationalpark besuchen möchte.
Kings Canyon Rim Walk
Der Kings Canyon Rim Walk im Watarrka Nationalpark ist eine nur zu Beginn beschwerliche Wanderung. Innerhalb weniger Minuten überwinde ich den Großteil der Höhenmeter. Einmal oben angekommen ist die Wanderung mittelschwierig. Die meiste Zeit wandere ich über Felsen. Diese erhitzen sich im Laufe des Tages stark, so dass der Rim Walk am besten am frühen Morgen (oder späteren Nachmittag) angegangen werden sollte. An heißen Tagen wird der Rim Walk ab 9.00 Uhr von der Nationalparkverwaltung geschlossen. Ich genieße tolle Ausblicke in die 300 m tiefe Schlucht. Zudem werden Helikopterrundflüge vom Discovery Park Kings Canyon aus angeboten. In diesen Genuss komme ich heute nicht.
Statt des zusätzlichen Wegs hinein in die Schlucht des Kings Canyon, von dessen Endpunkt man die steilen, blanken Felswände der tiefen Schlucht von unten aus bewundern kann, mache ich mich auf zur Besichtigung der verschiedenen Zimmerkategorien im Discovery Park Kings Canyon und anschließend zum Pool.
Piste Mereenie Loop
Für den Mereenie Loop benötigen Sie für ein paar Dollar ein Permit, das man u.a. im Discovery Park Kings Canyon erhält. Zudem sollte man sich immer vorab informieren, ob aufgrund der aktuellen Wetterlage der Mereenie Loop offen ist. Es gibt Pläne, die lehmige, teils sandige Strecke zu asphaltieren, weil sie bei starkem Wetter mitunter unpassierbar ist aufgrund riesiger Wasserpfützen. Zudem kann es jederzeit vorkommen, dass ein Wildpferd (ein sogenannter Brumby) auf der Piste steht. So ergeht es jedenfalls mir.
Ich besichtige danach Gosse Bluff, weil der Eintritt im Nationalparkpass enthalten ist. Es ist ein Abstecher von nur wenigen Kilometern Piste. Am Rande des Kraters begegnet mir ein Waran. Er ist bestimmt 1,5 m lang – könnte also ein Riesenwaran gewesen sein – und verschwindet schnell wieder im hohen Gras. Ein kleiner Rundweg führt mich zu Fuß durch Gosse Bluff.
Glen Helen
Ich habe das Glück, noch vor der Schließung (zur umfassenden Sanierung) in der Glen Helen Lodge zu übernachten. Die Lodge liegt zwischen Kings Canyon und Alice Springs und bietet sich ideal als Ausgangspunkt für den Besuch der Schluchten in den West MacDonnell Ranges an. Das Resort hat sich seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Es war früher eine Outback Ranch und befindet sich unmittelbar und aussichtsreich an den roten Felswänden der Glen Helen Gorge unweit des Mount Sonder.
Zu Fuß mache ich eine Mini-Wanderung zum Wasserloch der eigentlichen Schlucht. Dichtes Schilf versperrt mir den Weg. Das Steak, das ich auf der Terrasse der Glen Helen Lodge esse, schmeckt mir sehr gut. Die Preise sind nicht gerade niedrig, aber ich befinde mich ja auch im Nirgendwo. Eine Stadt oder einen Ort gibt es in der Nähe nicht.
West MacDonnell Ranges
Der schönste Ausflug bringt mich zur Ormiston Gorge. Sie verfügt über ein kleines Café und Stellplätze für Camper und ist auf einem asphaltierten Fahrweg erreichbar. Ich mache eine aussichtsreiche Wanderung entlang der Schlucht. Zurück geht es durch überraschend tiefes Wasser. Aufgrund von Hochwasser muss ich schwimmen – waten reicht heute bei weitem nicht aus. Es ist eine angenehme Erfrischung. 2 bis 3 Stunden kann man gut einplanen.
Auf dem Weg nach Alice Springs stoppe ich am Ellery Creek Big Hole, eine kleine Oase. Die Zufahrt ist inzwischen neu asphaltiert. Verschiede Kakadu-Arten sitzen in den Bäumen, kreischen und fliegen von Ast zu Ast.
Für den Besuch von Standley Chasm werde ich separat zur Kasse gebeten (in privatem Aborigine-Besitz und nicht im Nationalparkpass inklusive). Die beiden, eng zusammenstehenden Felswände am Ende der Schlucht sind besonders um die Mittagszeit lohnenswert, wenn die Sonne am höchsten steht und die Sonnenstrahlen die Schlucht zum Leuchten bringen. Ich mache mir keine Illusion, ein Foto ohne fremde Menschen zu bekommen.
Wer gerne steil bergwandert, kann sich von Standley Chasm aus aufmachen, einen kleinen Abschnitt des Larapinta Trail zu gehen und taucht in eine ganz andere Landschaft ein.
Bei Simpsons Gap (kurz vor Alice Springs) wird mir einmal mehr klar, dass es sich in Australien jederzeit lohnt Augen und Ohren offenzuhalten und nach Tieren zu sehen. In der Felswand entdecke ich ein scheues Black-footed rock wallaby sehr gut getarnt zwischen den dunklen Felsen in der schattigen Schlucht.
Alice Springs
An einem Samstagnachmittag erreiche ich Alice Springs, das sehr verschlafen auf mich wirkt. Zu Fuß erkunde ich das Stadtzentrum zwischen Anzac Hill und der Todd Mall. Die Läden in der Fußgängerzone sind allesamt geschlossen. Vom Anzac Hill aus bietet sich mir ein guter Überblick über Alice Springs. Mir bleibt noch ca. 1 Stunde Zeit für das Reptile Centre, bevor auch dieses schließt. Es gibt eine kleine, aber feine Auswahl an Reptilien zu sehen – darunter auch den gefürchteten Inlandtaipan. Für mich lohnte es den Besuch, weil ich u.a. den bizarren Dornteufel, eine kleine, bizarre Echse, aus der Nähe zu sehen bekam.
Übernachtet habe ich im rustikalen Desert Palms am Rande von Alice Springs. Die Bungalows sind mit Küchenzeile ausgestattet, aber wirklich sehr einfach, ein Pool steht auf dem Gelände zur Verfügung.
Am Flughafen von Alice Springs
Morgens fahre ich mit dem Taxi zum Flughafen. I.d.R. reicht es in Alice Springs aufgrund der überschaubaren Anzahl an Flügen und Passagieren kurzfristig am Flughafen zu erscheinen. Beim Warten auf den Flug ließ ich mir ein letztes Mal die Wüstensonne auf den Kopf scheinen: Es gibt eine Außenterrasse innerhalb des Terminalbereichs.
Der Flughafen von Alice Springs diente während der Corona-Pandemie vielen - nicht nur australischen, sondern internationalen Fluggesellschaften als Parkplatz. Selbst jetzt stehen noch min. 30 bis 40 Flieger auf dem Vorfeld, die auf eine Reaktivierung warten. Vom Rollfeld aus kann ich diesen kuriosen Parkplatz näher betrachten – insbesondere Cathay Pacific hat noch einige Langstreckenmaschinen hier stehen.
Mein Fazit
Der Ayers Rock ist trotz des großen Touristenansturms eine Reise wert. Ich empfehle einen Aufenthalt von mindestens 3 Tagen und 2 Nächten. Wer nicht mit dem eigenen Mietwagen fahren möchte, dem werden zahlreiche geführte Ausflüge angeboten.
Eine Wanderung durch den Abel Tasman National Park bei strahlendem Sonnenschein und menschenleeren Stränden – das war eines meiner Highlights in Neuseeland… Einem Land, in dem sich mit jedem Kilometer die Landschaft und leider oder glücklicherweise manchmal auch das Wetter ändert. Für Naturliebhaber ein Muss – Mein Tipp: In der Nebensaison das Land bereisen, dann hat man viele Sehenswürdigkeiten bzw. Nationalparks fast für sich und profitiert von günstigeren Preisen. Auch der südamerikanische Kontinent, welchen ich seit 2014 fast gänzlich bereist habe, fasziniert mich mit seinen Regenwäldern und der einzigartigen Tierwelt. Wo’s als nächstes hingeht, ist noch nicht sicher, nachdem ich zuletzt in Afrika und im tropisch-schönen Costa Rica unterwegs war...