Brisbane, Inselstrand & Regenwald

Indra Waldbüßer
Von Indra Waldbüßer
Geschrieben am: 16. Februar 2024
Reisebericht Australien

Der Abschluss unserer Australienreise mit Kind bringt uns nach Queensland, bekannt als Sunshine State. Unzählige Strände und Inseln, aber auch subtropischer und tropischer Regenwald erwarten den Besucher hier. Je nach Saison ziehen Buckelwale entlang der Küste. Das Great Barrier Reef ist unbestritten die bekannteste Attraktion von Queensland.

Ankunft in Brisbane

Wir landen bei sonnigem Wetter in Brisbane und fahren mit dem Zug ins Stadtzentrum. Vom Bahnhof geht es steil bergab und in ca. 15 min zu Fuß zum Oaks Brisbane on Charlotte, wo wir uns für 2 Nächte eingemietet haben. Aus dem 16. Stock genießen wir die Aussicht über die Häuser. Uns steht eine Waschmaschine im Apartment zur Verfügung. Den Pool im 8. Stock testen wir heute auch noch, bevor wir den Abend in einer Sportsbar bei australischem Bier ausklingen lassen. In Brisbane ist die XXXX Brauerei ansässig.

Sightseeing am Brisbane River

Bis zum Brisbane River gehen wir 10 min durch die Queen Street Mall, die Fußgängerzone der Stadt. Hier gibt es Restaurants, Souvenirshops und andere Geschäfte. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt das Queensland Museum, ein Naturkundemuseum mit interessanter gratis Dauerausstellung für Naturinteressierte. Aktuell findet zusätzliche eine Sonderausstellung zum Thema Dinosaurier statt.

Anschließend flanieren wir entlang der Flusspromenade, genießen ein Eis, erkunden den Rainforest Walk und legen uns an den Sandstrand der Brisbane Lagoon im Stadtviertel Southbank, während Kind im Wasser plantscht. Mit einer der CityHopper Fähren, die kostenlos Fahrten über den Brisbane River anbieten, sehen wir die Skyline vom Wasser aus. Bis hin zum Coat hanger, der auch als Kleiderbügel bezeichneten fotogenen Story Bridge von Brisbane.

Zum Sonnenuntergang gönnen wir uns eine Fahrt mit dem Brisbane Wheel, dem Riesenrad direkt am Brisbane River. Die Aussicht in alle Richtungen lässt uns das Ausmaß der Großstadt erahnen. Bis zum Meer schlängelt sich der Brisbane River. An seinem ruhigeren Ende jenseits der markanten Kangaroo Point Cliffs kann man auf dem Fluss auch Kajak fahren. 

Abends gibt es im Apartment Spaghetti. Mit Kind(ern ) sind Apartments mit Küchenzeile einfach immer praktisch, auch wenn es in der nächsten Umgebung zahlreiche Restaurants und Bars gibt.

Brisbane City

Wir haben uns eine kostenlose Besichtigung des historischen Clock Tower gesichert. Der Uhrenturm ist 100 Jahre alt und war zum Bauzeitpunkt das höchste Gebäude der Stadt. Inzwischen ragt in Brisbane der fast 300 m hohe Brisbane Skytower als Wolkenkrater deutlich weiter in den Himmel. Er ist vom Clock Tower aus zu sehen. Spannend ist der antike Lift, mit dem wir den Uhrenturm erklimmen. Aus dem inneren des Turms sehen wir die riesigen Ziffernblätter der Uhren. Eine Vorreservierung dieser Tour ist essenziell. Im alten Aufzug und auf dem Aussichtsdeck ist wenig Platz. Daher werden nur jeweils wenige Besucher gleichzeitig mitgenommen.

Wir entscheiden uns gegen den Besuch des Lone Pine Sanctuary in Brisbane. Der Koala-Zoo ist einer der besten Orte in Australien, einen Koala auf den Arm zu nehmen und sich damit fotografieren zu lassen. Allerdings hat der Besuch und das Koala Cuddling auch seinen Preis. Es muss zwingend rechtzeitig das Koala Foto oder Koala Cuddling vorgebucht werden.

Regenwald Tamborine Mountain

Am Morgen übernehmen wir im Stadtbüro einen Mietwagen und machen uns auf den Weg aus Queenslands Hauptstadt heraus in Richtung Süden. Bis wir den CBD verlassen, dauert es im Berufsverkehr eine Weile. Erst auf dem Highway geht es schneller voran, bevor wir auch schon bald abfahren und es kurvig bergan Richtung Tamborine Mountain geht. Immer wieder eröffnet sich uns zwischen den Bäumen die Aussicht auf die beeindruckende Skyline von Surfer’s Paradise an der Gold Coast, wo Wolkenkratzer unmittelbar am Strand stehen wie in Honolulu.

In Tamborine Mountain geht es einerseits ländlich ruhig zu, andererseits sind doch einige Urlauber hier unterwegs, die die Restaurants und Läden – darunter einen Kuckucksuhrenladen – beleben. Nach einem Spaziergang zwischen den Bäumen des Tamborine Nationalparks und einem Picknick am Lookout, wo wir Gleitschirmfliegern beim Start zusehen, geht es auf zu einem lehrreichen Abenteuer. Das Weingut Cedar Creek bietet neben Wein auch einen kleinen Regenwaldpfad mit Glühwürmchenhöhle an. Mit Leuchtsternen ausgestattet machen wir uns mit Guide auf den Weg in die finstere Höhle. Zunächst sehen wir ein Video über das Leben von Glühwürmchen, ehe wir deren Lebensraum betreten dürfen. Licht ist streng verboten. Wir sehen die leuchtenden Würmchen und lernen viel über die kleinen Insekten. Zu unserer Überraschung kommt eine der Glühwürmchenfliegen mit uns mit ins Freie. Wir beobachten das Tierchen anschließend noch eine Weile. Dann geht es weiter zu den Fröschen und zum Weinkauf, wobei wir im Nachhinein feststellen, dass uns süd- und westaustralische Weine besser munden.

Letzter Besuchspunkt in Tamborine Mountain ist der Tamborine Rainforest Skywalk, ein kurzer Holzpfad durch die Wipfel der hiesigen Bäume im Regenwald. Die Artenvielfalt ist atemberaubend. Im Café gibt es zwar nur eine kleine Auswahl, aber es sitzt sich schön hier.

Weiterreise nach North Stradbroke Island

Bei Verlassen von Tamborine Mountain, das sich auf 500 m Höhe befindet, schlängelt sich die Straße 95 durch den immergrünen, subtropischen Wald immer weiter hinab. Wir wollen ans Meer! Für die Strecke von nicht einmal 70 km benötigen wir 2 Stunden. Kurven, Ampeln, Baustellen, Ort an Ort und viel Verkehr prägen den Vormittag. Zwischendurch schwitzen wir doch ein wenig, ob wir es rechtzeitig zur Fähre schaffen. Zum Glück ist diese Angst am Ende unbegründet…

Und so geht es in 45 Minuten mit der Fähre hinaus nach North Stradbroke Island, der drittgrößten Sandinsel der Welt.

Auf Northstradbroke Island von Dunwich nach Amity Point

Gleich bei Ankunft machen wir uns in Dunwich zu Fuß auf die Suche nach Koalas in den Bäumen. Vielleicht sind wir zu ungeduldig, wir werden leider nicht auf Anhieb fündig. In Amity Point haben wir mehr Glück bei der Tierbeobachtung. Allfarb-Loris und viele weitere Vogelarten fliegen von Baum zu Baum und vom Steg aus sehen wir nicht nur Fische, sondern auch einen spielenden Delfin im Wasser. Anschließend noch ein Känguru, das in einem Garten steht wie eine Statue. Ansonsten ist Amity Point sehr ruhig, die Hauptsaison ist vorbei – und die Buckelwalsaison (Juni bis November) hat jetzt im Mai noch nicht begonnen. 

Point Lookout & der Gorge Walk

Unsere Unterkunft liegt in der Nähe von Point Lookout. Wir haben uns im Allure North Stradbroke eingebucht, eine zweistöckige Ferienhütte steht uns zur Verfügung. Sie ist umgeben von Bäumen und wir lauschen der Natur von unserer Veranda aus. Ein großer Grill steht zur Nutzung bereit. Die hohen Bäume spenden Schatten. Selbstverständlich nutzen wir auch den Pool der Anlage für eine kleine Schwimmeinheit.

Am nächsten Tag wandern wir den 1,2 km langen Gorge Walk. Es gefällt uns hier so gut, dass wir den Weg hin- und zurückgehen. Jedes Mal ist etwas anderes zu entdecken. Wenn sich die Flut zurückzieht, sieht man kurz vor Ebbe mit etwas Glück riesige Mantarochen von den Klippen. Plötzlich steht ein Känguru mitten auf dem Weg. Die Aussicht auf’s Meer hinaus ist fantastisch. Die kurze Wanderung hat ihren Reiz.

Nach einem Spielplatzbesuch gehen wir zum Main Beach und weiter und weiter am Wasser entlang. Auch wenn der Main Beach kein Badestrand ist, so genießen wir doch die nahezu endlos erscheinenden Sandstrand beim Spazieren, Muscheln sammeln, Vögel beoachten, sandeln und pritscheln. 

Zurück in Point Lookout gibt es ein großes Eis – teuer, aber lecker. Wir sitzen auf einer Bank mit Ausblick und können uns kaum satt sehen am glitzernden Meer.

Strandbesuch Cylinder Beach

Den Nachmittag verbringen wir am Cylinder Strand. Hier ist es einfach paradiesisch. Das seichte Wasser bei Ebbe ist kindgerecht. Fast wie im Aquarium fühlen wir uns. Die Sandbänke halten die Wellen ab. Das Meer bietet uns so etwas wie eine Lagune. Der Parkplatz liegt in unmittelbarer Nähe.

Anfang Mai wird es leider viel zu schnell dunkel. Zum Sonnenuntergang schaffen wir es an keinen besonderen Ort, denn wir werden von der Dunkelheit fast überrascht. 

Strandbesuch Deadmans Beach

Heute ist der Deadmans Beach an der Reihe. Kaum zu glauben, aber dieser ist noch schöner als der Cylinder Beach. Es gibt natürliche Pools (bei Ebbe), in denen an vereinzelten Felsen zahlreiche Fische und Krebse zu finden sind. Jetzt ist es wirklich wie im Aquarium. Wir benötigen noch nicht einmal die Schnorchelbrille. Wir springen über die Wellen, rennen durch’s Wasser, genießen die Sonne und machen endlich Urlaub – wenn auch nur für 2 Tage – aber das hat sich gelohnt!

Wir verlassen den Traumstrand über einige Stufen zum Parkplatz oberhalb. Jetzt heißt es Abschied nehmen…

Mount Gravatt Lookout & Abflug

Wir sind Fans von Straddie (alias North Stradbroke) geworden. Vorab konnten wir uns gar nicht so recht vorstellen, was wir hier ohne Allradfahrzeug machen können. Unser Fazit ist: einfach genießen! Wir gönnen uns leckere Fish & Chips und sitzen nochmals auf ‚unserer‘ Bank hoch oben über dem Meer. An Bord der Fähre erwerben wir noch ein I love Straddie-Shirt und natürlich ein Eis zum Ende des Urlaubs. 

Zurück am Festland kämpfen wir uns erneut durch den Verkehr, machen noch einen Abstecher zum Mount Gravatt Lookout und sehen, wie die Sonne über Brisbane versinkt. Bis zum Mount Coot-tha Lookout schafften wir es nicht, aber auch der Blick vom Mount Gravatt hat die kurvenreiche Anfahrt gelohnt. In der Dunkelheit fahren wir zum Flughafen, geben den Mietwagen ab und sitzen schließlich an Bord der Spätmaschine von Qatar Airways nach Doha und weiter nach München.

Fazit zu Brisbane & Umgebung

Was man in der Umgebung von Brisbane alles erleben kann… wir haben in der Kürze der Zeit die Highlights nur angeschnitten. Sonnenschein, Naturschönheiten, Urlaub – und überraschende Tiersichtungen, atemberaubende Pflanzenvielfalt – kaum zu beschreiben für alle, die es nicht selbst gesehen haben.

Abschließend können wir in jedem Fall sagen, dass Brisbane & Umgebung absolut kindertauglich sind. Auf kurzer Entfernung gibt es viele unterschiedliche Erlebnisse, die den Kleinen ganz sicher gefallen werden.

Indra Waldbüßer
Über den Autor
Indra Waldbüßer

Schon Ende der 1990er machte ich meine erste Fernreise. Seitdem kamen zahlreiche Reisen auf ferne Kontinente hinzu. Mein erstes Ziel in Ozeanien war Neuseeland, doch Down Under ließ mich nicht mehr los. Aus eigenen Fernreisen kenne ich verschiedenste Ecken in Australien, Neuseeland und die meisten Südseeinseln.